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F​ü​nf Jahre

from Nich zu fassen by Angry Teng

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lyrics

Fünf Jahre / (M: Mittler / T: Wasiri)

Kennt Ihr das? Ihr kennt jemand ziemlich intim? / Ihr liebt diese Person, ihr seid unschlagbar im Team? / Ihr glaubt an Zukunft miteinander, an Träger eurer Gene / Und dann läuft alles anders, ihr kriegt Schläge in die Kehle / Und wenn ihr das geregelt kriegt, kommt gleich der nächste Tritt / In die Eier eurer Seele, fühlt sich an wie’n Besenritt, hä? / Wenn ihr das kennt, dann hört mir jetzt zu / Denn diese Scheiße ist auch mir passiert, wirklich, it’s true! / / Sie machte Schluss am Telefon, doch erst auf Anfrage / Denn seit Tagen war ihr Redeton launisch, anmaßend / So sprach ich sie ganz direkt auf meine Befürchtungen an / Wie vorher auch schon, doch diesmal war mir fürchterlich bang / Sie hatte sich seit Tagen nicht mehr blicken lassen / Und seit [noch mehr] Tagen hatte sie sich nur noch widerwillig ficken lassen / Dennoch war ich nicht gefasst, auf das was jetzt kam / „Wir sehen uns bald, dann reden wir“, war klar, was jetzt kam / Eindeutig war sie froh, die Sache rauszulassen / Doch tat, als sei das Telefon kein Ort um diese Flasche aufzumachen / „Ich wollte nicht am Telefon darüber sprechen / Denn ich hab Angst, dass du versuchst, dir deine Flügel zu brechen / Oder was schlimmeres, tu dir wegen mir nichts an!“ / Ich war perplex – war das meine Frau nach gefühlten vierzig Jahren? / Hast du nen Neuen? Die Antwort war nicht grad sehr überzeugend / Ein genervtes „Ne!“, ist klar, und auch sie fing an zu heulen / Sie sei ja auch so traurig, doch es wär’ nun mal so / Dass sie mich nicht mehr lieben darf, um ihre Nerven zu schonen / Gefühle seien passé, und überhaupt sei eh / Diese Beziehung doch schon lange nur noch Haut und Sehnen / Und doch sei sie besorgt um meinen Zustand / Bot mir ein weiteres Wort, empfahl mir Zugang / Wollte mit mir reden, wir wären doch immer noch Freunde / Ihr Gelaber war so echt wie ihre künstliche Bräune / Ich weinte, heulte, schrie sie an: das kann doch nicht sein / Und dieser Kuh, die ich geliebt hab, fiel nichts anderes ein / Als: „Du findest schon ne Andere!“ Echt? Danke für den Trost / Da bin ich aber froh, ich dachte schon das lief jetzt so / Dass ich nur noch wichsend in der Bude hock / Manchmal in der Dönerbude zock, halt’n echter Loserschmock / Aber du nahmst mir diese Angst ja jetzt, vielen Dank / Für die Erbauung eines Typen, den du nicht mehr lieben kannst / Und diesem miesen Schwanz botest du sogar Frieden an / Leider hatte ich keinen Bock auf Schiebetanz mit so ner fiesen Cunt / „Sollen wir uns noch mal treffen?“ Vergiss es, wofür? / Um zu hören, dass ein Anderer dich mit Küssen verführt? / Du liebst mich nicht mehr, da gibt’s für mich nix zu bequatschen / Sie ließ da nicht locker, vielleicht wollt’ sie mich nur verarschen / „Darf ich dich mal anrufen?“ Nein! „Oder nen Brief schicken?“ / Nein! „Oder e-mailen?“ Nein! Sie ließ mich wirklich tief blicken / Denn es wurde mir schnell klar, was Sache ist / Sie liebt mich nicht und sorgt sich noch? Da lache ich! / So eitel kannt’ ich sie gar nicht, außer manchmal vorm Spiegel, okay / Doch jetzt nahm sie in Kauf, dass ich mich aufs übelste quäl / Mit letzter Kraft konnt’ ich dann das Gespräch noch beenden / Ich lieb Dich, doch meld’ dich nur, wenn dein Herz sich noch wendet

Epilog
Ich war nächtelang wach und hetzte mich schwach / Durch den Alltag bis zum nächsten Entsetzen der Nacht / In diesen fürchterlichen Tagen fraß ich nur Brot / Zwei Wochen später war ich wieder einigermaßen im Lot / Abgefunden hatte ich mich, und doch / War da immer noch dieses Gefühl, das wie ein Loch / In mir klaffte, doch da musst’ ich halt durch / Und ich war da auch schon fast wieder ein lustiger Lurch / Dann kam ne SMS: „Lieber Matin, es ist soweit / Die Telefonrechnung ist da, bitte stell das Geld bereit, / Liebe Grüße!“ Da kam mir ne dumme Idee / Die mich zwar sehen ließ, doch gab sie auch ein dumpfes Gefühl / Ich hatte vorher nie daran gedacht, die Nummern auch mal anzuschauen / Warum auch? Ich konnte meiner Frau ja ganz vertrauen / Und jetzt sah ich schwarz auf weiß, was hier los war / Dass sie seit Monaten bereits darauf vertraute, dass ich doof war / Ihr kennt ja dieses Bild, ein Mann kriegt Hörner aufgesetzt / Und noch ein Bild, ich zeig euch, dass ein Hörer auch verletzt / Nicht, indem sie mir das Ding über den Schädel zog / Sondern indem sie mir mitten ins Gesicht ganz hämisch log / Seit Monaten bereits telefonierte sie mit ihm / Zu Zeiten, die in meinen Augen wirklich sehr intim / Häufig noch, nachdem sie mir schon gähnend Gute Nacht wünschte / Und ich nicht mehr daran dachte, was die Gute macht, ich wünschte / Sie hätte mich dann gleich gedroppt, ich stellte sie zur Rede / „Das ist einfach nur ein guter Freund, mit dem ich eben rede!“ / Hm, ich frag mich, was das für nen Unterschied macht / Sagst, du wärst müde und platt, feierst dann munter die Nacht / Verarsch dich selber, stell dir vor, auch wenn du’s dir einfach machst / Dass ich, nachdem ich dir „Gut’ Nacht“ gesagt hab, noch mit Weibern quatsch / Hättest du nicht laut geschrien: „Ein eklatanter Vertrauensbruch!“ / So fühlt’ ich mich jetzt, als hätt’ ich das kalte Grauen geschluckt / Sie wüsste nicht, was falsch daran gewesen wäre / Schließlich sei das ja nun wirklich keine Riesenaffäre / Sie müsse sich nicht rechtfertigen, ich möge nicht so kindisch sein / Und der Grund, dass du nichts sagtest? Leider find ich kein’ / „Weil man, wie man ja jetzt sieht, du mit so was nicht umgehen kannst!“ / Das war mir zu blöd, ich drückte mich jetzt um den Tanz / Sie beharrte weiter feige auf ihrem Standpunkt / Sähe keinen Fehler ihrerseits, stellte sich ganz dumm / Jetzt hör mal zu, Mädchen, wenn du das im Ernst meinst / Dann weiß ich, schaust du willentlich nicht in dein Herz rein / Dann nimmst du mich nicht mehr für voll und auch dich selbst nicht / Sorry, dann sag ich: “For you there is no help, bitch!” / Es hat zwar lange gedauert, doch nach 5 Jahren / Weiß ich nun, dass es der vergeudeten Jahre 5 waren / Was mich verletzt hat, ist nicht, dass du mich nicht mehr liebst / Auch nicht, dass du in mir nur noch eine Witzfigur siehst / Sondern, dass du mir anscheinend nie wirklich vertrauen konntest / Bei Problemen nie auf mich als Deinen Vertrauten bauen wolltest / Ich hab keine Angst mich wieder mit meinem Herzen zu binden / Ich weiß, es gibt unter den Menschen noch ein paar ehrliche zu finden / Dass du von denen keiner bist, hast du mir bewiesen / Ist okay, ich leb damit, also ruhe in Frieden…

credits

from Nich zu fassen, released September 12, 2007
Produziert von Flügelmann

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