Cthulhus Ruf / (M: Tosh / T: Wasiri / Erzähler: Jan Buckard)
Erst geradeaus, dann plötzlich steil bergab / Ich ahne Chaos, weil ich es eilig hab / Das hier muss gut gehen, doch ich hab ein mulmiges Gefühl / Hoff dies wird mir’n Schub geben, in der Welt der Wissenschaftscouture / Ich red mir gut zu, folge unserm Führer Chumaru / Atme die Zugluft und summe leise Schubadu / Doch fühl’ ich Beklemmung bei dem Abstieg ins Dunkel / Mein Herz befiehlt Hemmung, doch mein Hirn hat wie’n Furunkel / Über behaarte Hautstellen die absolute Macht / So geht es weiter jetzt, der Puls in meinem Blut hat Kraft / Nach einer Stunde hat der Abstieg ein Ende / Doch nicht für lange, denn der neue Raum hat nur zwei Wände / Ring meine Hände, Vorfreude oder Angst / Stimmt die Legende? Tod, Teufel oder Chance! / Schweigend, doch klappernd setzen wir uns in Bewegung / Geifernd und sabbernd fühl ich mein Ego sich erregen
Nach einer weiteren guten Zeit in fast totaler Dunkelheit / Die selbst Halogenschein auffraß, waren fast alle so weit / An Aufgabe zu denken, doch just in diesem Moment / Hatte der Marsch ein End’, als wir ein Riesenfirmament / Erblickten, bestimmt 400 Meter unter Null / So bewunderte ich fremde Dinge, wie vor Jahrhunderten Lukull / Doch schon die nächste Sekunde schwächte die Herzen der Runde / Als wie wegen ner schmerzenden Wunde aus der Schwärze des Grundes / Die derbsten Hunde-, Löwen-, was auch immer es hallten Schreie / Die den uns leitenden Heiden natürlich nen Heidenschreck erteilten / Ein gellendes Schreien, sie begannen aus der Halle zu weichen / Ich lachte: „Es gibt keine reitenden Leichen, ihr glaubt doch wohl nicht an Geisterreiche?“ / Doch schon waren sie weg – ich beriet mich mit Riley / Gleiches Ziel, wahrer Zweck – ja, das war’s wohl was wir teilten / Das GPS gibt kein Signal, doch was wir brauchen ist in uns / Leben oder Tod, egal – ich fühl’s es ist Bestimmung
Am Ende des Gangs vernahm man bereits das Brodeln der Erde / Und was uns am Ende empfang, war ein einziger Hohn jeder Lehre / Evolution oder Schöpfung, beides schöne Ideen / Wir erhoben unsere Köpfe, um zu sehen, was wir vorher noch nie gesehen / Einem riesigen Oktopus gleich thronte vor uns ein Körper / Dessen schiere Größe klarmachte: So was wurde nie vorher erörtert! / Unzählige Fangarme, ein Schädel so groß wie ein Rind / Der Ausdruck tierisch, doch wie eines [Tieres], das boshaft nachsinnt / Wie ein Paradoxon aus einer einstigen Welt / Die Haut bläulich-grau, belegt mit einer schimmernden Schleimschicht in Gelb / Es dauerte, bis wir uns aufraffen konnten, Fotos zu machen / Und wir versuchten bei jedem Blitzaufflackern über den Oktopus zu wachen / Es drohte ein Lachen, es brach heraus, um die Spannung zu brechen / Und wie Tote verharrten wir, als Tausende Schlangen zu sprechen / Begannen, oder bildeten wir uns die Stimmen etwa nur ein? / Egal, ich folgte Rileys Beispiel, fing an kräftig zu schreien…
credits
from Nich zu fassen,
released September 12, 2007
Produziert von Influenza's Finest
Verrückter Erzähler: Jan Buckard