Wie jeden Abend nach der Arbeit steh ich am Tresen & laber / Mit dem Nebenmann über das Leben, den Alltag / In dem ich täglich hirnverbrannte Sachen erledigen muss / Robotische Prozesse entfachen ewig nur Frust / Deshalb red ich nur Stuss, und geb mir dauernd die Kante / Ja, ich gestehe, die Sucht ist schon vorhanden, doch handelt / Es sich nicht um Alkoholismus, sondern um etwas ganz anderes / die Furcht vor Versagen – „Weil du kein Mann bist!“ / Kennt ihr das? Die Tussi heiß, die Pussy schleimt, doch du bist weich / Nicht hart, wie diese Pornogesellschaft, die schon den Bubis zeigt / Dass du mit Fleiß und Dreistigkeit mithilfe deiner Ellenbogen / Und andern Mitteln, die schon vielen über die Ohren ihr Fell gezogen / Weiterkommst, abziehen mit der Knarre in der Hand / Oder verharren auf dem Stand durch Scharren in dem Sand / Ohne Karre aus dem Land, das die Wüste kreierte / Die wir Gesellschaft nennen, die das Elend mit Süße verzierte / Die künstlich ist, Plastik wie die Stars, die sie pusht / Und ich bin selbst dabei, ich fass nicht, dass ich Sklave das schluck / Ich mach damit Schluss, ich zieh aufs Land und leb Öko / Und vermache der Kunst in der Stadt das Geblöke / Dieser Schafherde – mäh, mäh – ihr schreit vorm Schafott / Wenn der Sturm sich nähert, weint ihr „Wo bleibt unser Gott?“ / Er scheißt auf euch, doch ihr wisst nicht wieso / Na, er ist wahrscheinlich geschockt oder wirklich schon tot / So oder so, ich leb im Frieden der Berge / Während ihr die Erde wieder und wieder verärgert / Bis ihr das Wiehern der Pferde hört, ihr ahnt schon, was da naht / Tod, Pest, Krieg, Hunger, und was danach? / Dann war’s das für euch, dann seid ihr alle kaputt / Und ich werde nur lachen, wenn ihr alle verpufft / Und doch hör ich nie auf, auf Frieden und Liebe zu hoffen / Oh, Mann, ich bin ja echt mal viel zu besoffen…
credits
from Nich zu fassen,
released September 12, 2007
Produziert von Flügelmann
Cuts von DJ Snare
Zickige Ziege: Cmone